Gefahrgut-Post,Paket,Brief,KEP

Post- und Expressverkehr kann (abhängig von Mengen, Dienstleister und Service- Vereinbarungen) gefährliche Güter befördern.

Kurier- und Expressdienste:
Bei der Beförderung im Kurier-, Express-, Paketdienst (KEP) gelten insbesondere die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und Beförderungsbedingungen der jeweiligen Kurier- und Expressdienstleister wie z.B. DHL, UPS, TNT, FedEx, GdSK, DPD, GEL, GO! General Overnight etc.

Gefahrgut Expressfracht, FedEx Fokker F27

Bem zum Bild oben:
FedEx fliegt die Fokker-27 aktuell zwar schon nicht mehr,
die guten, alten Fokker-27 und -50 begegnen uns jedoch immer noch im Frachtgeschäft. (Unvergessen bleiben uns Linienflüge in Irland mit Aer Lingus  Fokker-50).

 

Die Beförderung gefährlicher Güter – insbesondere im Expressverkehr – kann durch AGB der Expressdienstleister ausgeschlossen sein. Einer der Gründe für Beförderungsauschlüsse liegt darin begründet, dass insbesondere die schnellen Produkte im internationalen KEP- (Kurier-, Express- u. Paket-) Markt vielfach auf der schnellen Luftfracht basieren. Damit unterliegen automatisch alle diese Gefahrgutsendungen den Sicherheitsanforderungen der ICAO-TI / IATA-DGR, insbesondere hinsichtlich Verpackung, Dokumenation, Handling, Gefahrgut-Annahmekontrollen und der Ausbildung des Personals der Versender, Agenten und Beförderer. Gerade in zeitkritischen Verkehren des KEP-Marktes können sich sicherheitsrelevante Anforderungen (z.B. der ICAO-TI bzw. IATA-DGR) jedoch kontraproduktiv auf die extrem verschlankten und auf kürzeste Durchlaufzeit getrimmten Arbeitsprozesse auswirken. Das kann Expressdienstleister dazu bewegen, teilweise ganz bewusst auf die Mitnahme von gefährlichen Gütern zu verzichten, um aufwändig optimierte Prozesse schlank und Transitzeiten kurz zu halten.

Dennoch können ggf auch gefährliche Güter – abhängig von Dienstleister, Service und kundenspezifischem Sendungsaufkommen – im internationalen Kurier-, Express- und Paketmarkt versendet werden. In aller Regel sind dazu jedoch zuvor spezielle Sondervereinbarungen abzuschliessen, die eine gültige Zertifizierung der Versender nach ICAO-TI bedingen (vgl. Informationen zu CBTA-Gefahrgutschulungen CBTA-A für Versender (früher „PK 1“) auf dieser Webseite).

Für die großen Paket- und Frachtströme kommen bei einigen der sogenannten »Integrators«, insbesondere bei Federal Express, United Parcel Service, TNT und DHL, eigene Frachtflugzeuge zum Einsatz. Das gilt sowohl für die raumgreifenden interkontinentalen Transporte als auch für innereuropäische Flüge. Die großen Integrators bedienen sich dabei sogenannter Hubs im Rahmen von Hub and Spoke-Verkehren (Nabe-Speiche-Verkehre). UPS bedient Köln-Wahn, auch FedEx benutzt ein neues Hub in Köln, TNT fliegt auf Lüttich und DHL bevorzugt heute Leipzig/Halle als internationale Drehscheibe. Der Zu- und Ablauf zu den zentralen Umschlagplätzen kann sowohl durch schnelle Trucking-Dienste als auch spezielle Feeder-Dienste im Luftverkehr erfolgen.
Gerade international kann im Feeder-Dienst Fluggerät der unterschiedlichsten Größen eingesetzt sein: Von der einmotorigen Cessna über zweimotorige Fokker-Turboprops bis hin zu großen Jets.

 

Gefahrgut Expressverkehr, FedEx Cessna Caravan

Bem zum Bild oben:
FedEx ist weltweit größter Betreiber der „Cargomaster“,
an deren Entwicklung man beteiligt war.  FedEx nahm Cessna 300 Stück ab.

 

Vielfach unbemerkt haben die Luftflotten einiger Kurier-, Express- und Paketdienste mittlerweile eine beachtliche Größe erreicht: Die 1973 gegründete Federal Express (FedEx) (zu dem Zeitpunkt lief in Bochum gerade der Opel Kadett B neu vom Band) war durch Übernahme der legendären Nur-Frachterfluggesellsellschaft »Flying Tigers« zur größten Fracht-Airline der Welt geworden. FedEx bediente bereits um das Jahr 2003 mit 652 Flugzeugen weltweit 210 Länder. Der 1907 gegründete United Parcel Service (UPS) kaufte schon im Jahre 1981 sein erstes Flugzeug. Bereits um das Jahr 2002 betrieb United Parcel Service die damals elftgrößte Fluglinie der Welt und hatte 597 Flugzeuge in Betrieb, davon waren immerhin 253 Maschinen sogenannte “Browntails” i.d. Unternehmensfarben von UPS. Auch DHL bedient sich bereits seit längerer Zeit einer konzerneigenen Luftflotte und betreibt diese seit Jahren vom neuen deutschen Frachter- und KEP-Drehkreuz Leipzig/Halle. An der bedeutenden Stellung der Integrator-Luftflotten im weltweiten Luftfrachtmarkt kommt heute niemand mehr vorbei. Das gilt insbesondere in diesen Zeiten, in denen passageorientierte Luftverkehrsgesellschaften ihre Nurfrachtflugzeuge aus Renditegründen ausmustern oder vorübergehend stillsetzen.

Doch im weltweiten KEP-Verkehr gibt es nicht nur Rennstrecken: Geringere Sendungsvolumina in aufkommensschwachen Relationen werden von den Express- und Paketdienstleistern auf den regelmäßig verkehrenden Linienmaschinen der bekannten Airlines verladen. Im Gegenzug nehmen die Maschinen der Integrators durchaus auch “normale” Luftfracht mit, sofern freie Kapazitäten an Bord vorhanden sind.

Gefahrgut-Versender im Kurier-, Express-, Paketmarkt müssen berücksichtigen, dass in Ihrem Werk zwar immer ein Straßenfahrzeug die Sendung abholt, doch der weitaus größte Teil der Transportstrecke kann ggf im Luftverkehr zurückgelegt werden. Das gilt insbesondere bei Langstrecken mit kurzen Express-Zustellzeiten. Daher können bei einem solchen Transport auch für das Versenderpersonal zwingend die Schulungsanforderungen der ICAO-TI / IATA-DGR bzw. in Deutschland ergänzend die Schulungsbestimmungen des Luftfahrt-Bundesamtes (LBA), veröffentlicht in den Nachrichten für Luftfahrer (NfL), anwendbar sein (Zertifikatspflicht).

Postverkehr:
Beim Paket-Postversand gefährlicher Güter innerhalb der Bundesrepublik Deutschland gelten die Regelungen für die Postbeförderung von gefährlichen Stoffen und Gegenständen der Deutschen Post AG (aufgrund der Zugehörigkeit der Deutschen Post (bzw der ehemaligen Deutschen Bundespost) zum DHL- Konzern seit dem 1.7.2003 die Regelungen für die Postbeförderung von gefährlichen Stoffen und Gegenständen der DHL Express).
Im innerdeutschen Briefdienst ist der Versand gefährlicher Stoffe und Gegenstände verboten.
Im internationalen Postversand, insbesondere per Luftpost, ist der Versand von Gefahrgut bis auf ganz wenige Ausnahmen ebenfalls verboten.
Auch die Verbindungen im innerdeutschen Postdienst basieren oftmals auf Nachtflugverbindungen zwischen den großen deutschen Verkehrsflughäfen. Dabei dient das internationale Postverteilzentrum der Deutschen Post AG am Flughafen Frankfurt/Main als zentraler Hub.

 

Alpha Gefahrgut Consulting-DHL

 

e-logistics und gefährliche Güter:
Auch die E-Logistic in nationalen oder internationalen B2B/B2C-Geschäften kennt den Versand gefährlicher Güter, beispielsweise im Kosmetikgeschäft oder im Bau-, Heimwerker-, Fahrzeugzubehör- u. Gartenmarkt. Die in diesen Versandhandelsbranchen vielfach in begrenzten Mengen versendeten gefährlichen Güter umfassen z.B. entzündliche Parfüms, Aftershaves etc., Spraydosen aller Art, Zündhölzer, Feuerzeuge, Grillanzünder, Klebstoffe, Insektizide u.s.w. Die Aufzählung lässt sich beliebig verlängern.

Für die e-logistics gefährlicher Güter ist spezielles Gefahrgut-Know-how – insbesondere im Procurement und Fulfillment – unverzichtbar. Gerade die KEP-Delivery stellt regelmäßig hohe Anforderungen an Ware und Verpackung, insbesondere der gefährlichen Güter. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass nicht alle KEP-Dienstleister Gefahrgut akzeptieren bzw. über die behördlichen Gefahrgutvorschriften hinausgehende Restriktionen in Form von AGB bestehen. Alpha Gefahrgut Consulting berät Unternehmen entlang der Supply Chain bei der Identifizierung (ggfs. Vermeidung) von gefährlichen Gütern sowie der sicheren Beförderung von gefährlichen Gütern. Nach besonderer vertraglicher Vereinbarung übernimmt Alpha Gefahrgut Consulting in virtuellen Unternehmen die Aufgaben eines externen Gefahrgutbeauftragten oder im Rahmen einer E-Logistics-Partnership for Dangerous Goods die Planung, Steuerung, Organisation, Kontrolle und Führung der Gefahrgut-Prozesse entlang der Supply Chain. Spezielle Seminarangebote
betreffend der Beförderung gefährlicher Güter im Post-und KEP-Dienst, insbesondere für Verantwortliche und Beschäftigte im Versandhandel, runden das Ausbildungsangebot der Alpha Gefahrgut Consulting ab.

 

Gefahrgut Post, DPAG_Fahrrad

Bem zum Bild:
Wenn der Postmann heute klingelt, fährt er elektrisch mit Lithium-Ionen-Bike vor.  Fahrräder mit Muskelantrieb sieht man gelegentlich noch als Reserve…

 

Ergo:
Auch im Post- und Expressverkehr kann ggf – abhängig von Dienstleister und Service-Vereinbarungen – teilweise Gefahrgut versendet werden.

Alpha Gefahrgut Consulting bietet Seminare / Workshops zur Beförderung gefährlicher Güter im KEP-Dienst (KEP = Kurier, Express, Paket), speziell für Personal im Versandhandel bzw E-Commerce und Paket- und Expressdienst an.

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Die ganz großen Namen der Expressgutbranche sind heute:

UPS, DHL, FedEx (inkl TNT).

Wer kennt sie noch, die ehemals großen Namen, Farben und Logos von Expressfracht- Pionieren wie Emery Worldwide, Flying Tigers und Co.?

Es ist noch gar nicht so lange her, dass diese Unternehmen noch eigenständig am Expressfrachtmarkt agierten, doch im schnellebigen Expressgeschäft ist auch das schon Historie, vergessen(?), vorbei…

Die legendären “Tigers” fliegen längst für FedEx, die Emery Worldwide wurde Teil des UPS, TNT wird in FedEx integriert und die unten zu sehenden DHL- Gründungsfarben sind heute ebenso passe wie die schicke 727-200F (als elegante Reminiszenz an frühere Expressfrachten).

DHL_727-F_BRU_Veerbeeck